Die letzte Demo – so stand es in der Süddeutschen Zeitung vom 5.1.2015 … Auch wenn juristisch gegen die geplante Umgehungsstraße Weßling so gut wie nichts mehr zu machen ist, kampflos aufgeben wollten zumindest 200 Weßlinger und Wörthseer Bürgerinnen und Bürger nicht. Darum machten sie sich bei herrlichstem Sonnenschein auf zum “Winterspaziergang mit Kundgebungen zur Umgehungsstraße Weßling”, organisiert vom Bund Naturschutz, der mit seinen beiden Ortsgruppen zu dieser Demowanderung aufgerufen hatte.
Rudi Burger von der Weßlinger Ortsgruppe führte die Demoteilnehmer zunächst zur Dellinger Höhe, um den geplanten Kreisverkehr und den Verlauf der Trasse anzudeuten. Für den Bau wird ein urwüchsiger Wald geopfert, in den forstwirtschaftlich bislang nicht eingegriffen wurde.
Anschließend ging es weiter Richtung Mitterwies, dem umstrittenen Grundstück, das “noch” Wörthsee gehört.
Durch ein wunderbares Naherholungsgebiet, das auch bei vielen Münchnern beliebt ist, zogen die Teilnehmer zur Mitterwies, um den Kundgebungen zu lauschen. Hier durfte als erste die “Hausherrin”, Bürgermeisterin Christel Muggenthal, ihre Rede halten. Für ihren Appell an die Verantwortlichen, auf den Bau zu verzichten, erhielt Christel Muggenthal viel Applaus.
Dr. med. Gerhild Schenck-Heuck, die Vorsitzende der Weßlinger BUND-Ortsgruppe, beschwor die Weßlinger, interne Grabenkämpfe zu beenden und statt der sinnlosen Umfahrung lieber ein sinnvolles Verkehrskonzept zu entwickeln. Ein Großteil des Verkehrs ist schließlich hausgemacht. In anderen Ländern ist es gang und gäbe, auf den Smartphones Apps zu installieren, um sich sofort über Mitfahrgelegenheiten zu informieren – warum sind wir da noch nicht so weit? Es kann nicht sein, dass sich im Berufsverkehr endlose Schlangen von Autos mit einer Person im Wagen, durch Weßling schieben. Wenn jeder, statt allein zu fahren, einen Mitbewohner aus dem Ort mitnehmen würde, wäre der Verkehr schon halbiert.
Die herrschende Politik bei uns hat sich dem Ziel verschrieben, den Individualverkehr im Fluss zu halten. So besteht für Bayern und unseren Landkreis Starnberg kein übergeordnetes Verkehrs- oder Straßen-Konzept, das klären könnte, wie die Ortsdurchfahrten verkehrsberuhigt und der Landschaftsverbrauch gestoppt werden könnte.
Kurt Heine entließ die Demo-Teilnehmer mit dem Hoffnungsschimmer, dass der Bund Naturschutz noch ein juristisches Eisen im Feuer hat – aber ob damit die drohende Baumrodung, die schon in wenigen Wochen beginnen soll, verhindert werden kann , ist fraglich.
Als Zuckerl gab es für alle zuletzt noch die wunderbaren Gstanzl von Kurt Heine und Ludwig Gruber.
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