Jeder, der in den letzten Monaten mit der S-Bahn nach München gefahren ist, hat die Baufortschritte der Umgehungsstraße Weßling und die damit verbundene immense Umweltzerstörung bemerkt. Was jedoch nicht ohne Weiteres zu sehen ist, ist die Gefahr für unser Trinkwasser, das wir zum großen Teil aus dem Brunnen beziehen, dessen Einzugsbereich auch direkt unter der Umgehungsstraße liegt.
Der Planfeststellungsbeschluss für die Straße, bestandskräftig seit 2010, geht zum Teil, wie sich jetzt im Zuge der Bauarbeiten herausgestellt hat, von falschen Zahlen aus. Insbesondere die Grundwasserüberdeckung ist nicht so groß wie angenommen. Hierdurch ist unser bisher hochwertiges Trinkwasser konkret gefährdet durch jetzt mögliches Einbringen von Keimen und Umweltgiften aller Art.
Das Landratsamt als Genehmigungsbehörde bringt hierfür kein großes Interesse auf, weshalb die Gemeinde Wörthsee in Zusammenarbeit mit der AWA Ammersee, die unser Wasser betreut, gegen Ausnahmegenehmigungen klagt und ein Beweissicherungsverfahren vor dem Verwaltungsgericht betreibt. Eine mündliche Verhandlung wird voraussichtlich im Januar stattfinden. Aus guter Voraussicht lassen wir schon längere Zeit die Bauarbeiten von einem Sachverständigen dokumentieren, der eine Vielzahl von wasserrechtlichen, aber auch naturschutzrechtlichen Verstößen festgestellt hat. Das Brückenbauwerk liegt direkt in grundwasserführenden Schichten.
Wir halten es für ein Armutszeugnis, dass Wörthsee gezwungen ist, gegen den Widerstand von Nachbargemeinde und Landratsamt Trinkwasserschutz gerichtlich zu erstreiten.
Arthur Schnorfeil
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